In den Nachtstunden des 17.07.2021 öffneten sich die Himmelsschleusen über dem Stadtgebiet von Kufstein und führten zum Ausufern mehrerer Bäche.
Am nächsten Morgen dann die Klarheit, die immensen Schäden können nicht durch die Feuerwehr Kufstein und ihre Nachbarwehren bewältigt werden. In diesem Moment fasste das Kommando des Bezirksfeuerwehrverbandes Innsbruck-Land den Entschluss, einen KHD-Zug den Kufsteiner Kameraden zu Hilfe zu schicken.
Um den Einsatz bestens zu koordinieren, wurde am Sonntagmorgen um 09:30 Uhr eine kurze Lagebesprechung im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Hall abgehalten. Dabei wurde die Entsendung des KHD-Zuges 3 beschlossen und die Alarmierung der benötigten und hinterlegten Gerätschaften ausgelöst.
Normalerweise stehen dem KHD-Zug vier Stunden zur Vorbereitung für den Einsatz zur Verfügung. Im vorliegenden Fall sammelten sich alle Kräfte binnen 90 Minuten beim Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Völs.
Dort wurden alle anwesenden Fahrzeuge und das dazugehörige Personal in vorbereiteten Listen eingetragen und der Bezirkszentrale Innsbruck-Land, welche als Bindeglied zwischen Einsatzkräften und Führungsebene ebenfalls ins Schadensgebiet ausrückte, übermittelt.
Vor dem Abrücken ins Einsatzgebiet gab es eine kurze Lageeinweisung durch den KHD-Zug Kommandanten AK ABI Martin Hellbert.
Schließlich ging es für die 15 Fahrzeuge im Konvoi in Richtung Bereitstellungsraum Kufstein.
Im Katastrophengebiet wurden unsere Kräfte großteils im Bereich rund um die FH Kufstein eingesetzt. Hier galt es, Kellerräumlichkeiten und Tiefgaragen auszupumpen.
Um 21:00 Uhr endete schließlich der Einsatz für den KHD-Zug 3 und die Kräfte kehrten in ihre Gerätehäuser zurück.
Bildergalerie KDH-Zug 3
Um die Einsatzkräfte im Großraum Kufstein zu entlasten, wurde am Montag, den 19.07.2021 ein weiterer KHD-Zug zur Unterstützung entsandt. Der KHD-Zug 1 rückte in den frühen Morgenstunden vom Bereitstellungsraum ins Katastrophengebiet ab.
Während am Sonntag das Wasser mit maschineller Hilfe aus den unterirdischen Stockwerken ausgepumpt wurde, kam es am Montag auf „Manpower“ und Muskelkraft an. Der Schlamm, welcher sich nach dem Abpumpen des Wassers festgesetzt hatte, musste mit Schaufeln ins Freie gebracht werden.
Um 14:00 Uhr konnte der Einsatz für den KHD-Zug 1 beendet werden und die Kräfte rückten zum Reinigen ihrer eingesetzten Gerätschaften von der Einsatzstelle ab.
Bildergalerie KHD-Zug 1
Am Schluss unterstützten insgesamt 125 Einsatzkräfte mit 34 Fahrzeugen und ungefähr 1000 Arbeitsstunden die Aufräumarbeiten in Kufstein.