EUREX.24: grenzüberschreitende Übung mit Südtirol

EUREX.24: länderübergreifende Übung mit Einsatzkräften aus Nord- und Südtirol

Zahlreiche Stunden der Vorbereitung in den letzten Wochen gipfelten am Samstag, 19.10.2024 in einer großen Abschlussübung an mehreren Übungsorten mit verschiedenen Szenarien. Bereits seit Anfang der Woche wurde eine fiktive Unwetterlage durch die Landeswarnzentrale und dem Tiroler Zentrum für Krisen- und Katastrophenmanagement simuliert und der aktuelle Stand mit regelmäßigen Nachrichten an die Führungskräfte von Land Tirol und den Einsatzorganisationen sowie weiteren beteiligten Personen übermittelt. In einem Video vom Land Tirol werden die Hintergründe zur Übung erklärt:

Die Übungen gliederten sich, wie im Video beschrieben, in zwei Teile:

Übungsbereich Nordtirol
Die Übungsannahme war, dass das Stubaital und das Wipptal durch starke Unwetter vom restlichen Nordtirol abgeschnitten sind. Der Weg über den Brenner ist frei. Somit würden bei Bedarf zur Unterstützung der Einsatzkräfte in den abgeschnittenen Regionen die Südtiroler Einsatzkräfte mitalarmiert. Wie es der Zufall eben so will, kommt es genau in dieser Phase zu einem Gefahrstoffaustritt in Steinach. Ein mit Essigsäure (UN 2789) beladener Kesselwaggon der ÖBB wurde durch einen Unfall beschädigt. Neben der Feuerwehr Steinach, dem Einsatzleiter der ÖBB und dem Österreichischen Roten Kreuz wurden auch das Rote Kreuz Italien, die Feuerwehr Sterzing, die BF Bozen sowie das Weiße Kreuz Südtirol alarmiert.

Nach Erkundung durch den Einsatzleiter wurde der entsprechende Stoff schnell festgestellt und die Einsatzstelle für sämtliche Personen gesperrt. Nach Rücksprache mit der Einsatzleitung der ÖBB und Freigabe des Einsatzortes konnte mit der Bergung der Personen begonnen werden. Unter Atemschutz wurden die Personen lokalisiert und zur Absperrung gebracht, wo sie der Deko-Straße des Roten Kreuz Italien übergeben werden konnten. Parallel wurde ein Trupp in CSA-Schutzstufe 3 ausgerüstet.

Die Feuerwehr Sterzing stellte einen ATS-Trupp zur Unterstützung und einen weiteren Trupp in CSA-Schutzstufe 3, ebenso wurde von der FF Sterzing die Deko-Straße für die Einsatzkräfte aufgebaut. Von den Rettungskräften wurden die Personen gemeinsam erstversorgt, in der Dekontaminationsstraße gereinigt und in dem beim Schwimmbad Steinach errichteten Feldspital weiter versorgt. Die Trupps in CSA-Schutzstufe 3 kümmerten sich anschließend um das Schließen der Leckagen am Kesselwagen.

Bei der anschließenden Übungsnachbesprechung wurde Verbesserungspotenzial erhoben und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit besprochen.
Die Übung wurde unter anderem beobachtet von:

  • LFK Jakob Unterladstätter
  • LFI Rene Staudacher
  • Peter Hellweger, Vize-Präsident LFV Südtirol
  • ABI Gerhard Schöpf, LFV-Sachgebietsleiter Gefahrgut
  • BFI Michael Neuner
  • AK ABI Thomas Triendl
  • Arno Kompatscher, Landeshauptmann Südtirol
  • Astrid Mair, Sicherheitslandesrätin
  • Florian Riedl, Lantagsabgeordneter und Bürgermeister Steinach
  • Klaus Unterweger, Direktor der Südtiroler Agentur für Bevölkerungsschutz
  • Elmar Rizzoli, Leiter des Tiroler Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement

Übungsbereich Südtirol
Auch in Südtirol kam es zeitgleich zu einer Häufung an Einsätzen, wodurch Feuerwehren aus dem Raum Stubaital und Wipptal zur Unterstützung nach Sterzing alarmiert wurden. Unter dem Kommando von ABI Karl Pajk machten sich 59 Mann/Frau mit 9 Fahrzeugen auf den Weg nach Sterzing. Dort angekommen wurden den Tiroler Einsatzkräften 5 Einsatzstellen im Ortsteil Gasteig der Gemeinde Ratschings übergeben. Es handelte sich bei den Einsätzen um unterschiedlichste Verkehrs- und Arbeitsunfälle mit PKWs, Baggern und Traktoren, die die Einsatzkräfte forderten. Bei einem der fünf Szenarien kam es zu einer Explosion mit Rauchentwicklung, wo auch der Einsatz eines Atemschutztrupps notwendig war.

Ziel der Übungen war es, die (Funk-)Kommunikation zu beüben, die unterschiedlichen Ausrüstungen und Qualifikationen kennenzulernen und gemeinsam die Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg auszubauen und zu stärken. Im Zuge einer gemeinsamen Pressekonferenz in Steinach wurde den Pressevertreter:innen die Übung und die Ziele dahinter erläutert. Einen ausführlichen und interessanten Bericht mit Statements der politischen Vertreter finden sie auch beim Land Tirol.

Bericht: FM Julian Pernsteiner und BV Thomas Tanzer
Bilder: BFI Michael Neuner, OBR Thomas Reiner, BR Martin Hellbert, ABI Karl Pajk, FM Julian Pernsteiner

Cookie Consent mit Real Cookie Banner